Grass Restaurierung



1. Das Berufsbild des Restaurators und das Studium zum Diplom-Restaurator


2. Studienrichtung Restaurierung und Konservierung von Gemälden und Skulpturen



Fachhochschule Köln, Fachbereich Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgut
Das Berufsbild des Restaurators und das Studium zum Diplom-Restaurator


Die Tätigkeit des Restaurators besteht in der Erhaltung und Pflege, der Restaurierung und technologischen Erforschung von Kunst- und Kulturgut. Es ist das Aufgabenfeld des Restaurators, den materiellen Bestand der ihm anvertrauten Objekte von historischer oder künstlerischer Bedeutung zu erfassen und zu bewahren. Dabei arbeitet er eng mit Kunsthistorikern, Denkmalpflegern, Naturwissenschaftlern und Wissenschaftlern aus weiteren Disziplinen zusammen. Durch seine Tätigkeit übernimmt der Restaurator eine hohe Verantwortung für die Erhaltung und weitere Überlieferung des kunst- und kulturhistorischen Erbes, denn er hat es stets mit unersetzbaren Originalen zu tun, an die er - im Gegensatz zu anderen Disziplinen - Hand anlegt. Ein undurchdachter Eingriff kann zur Verfälschung des Originals führen oder Ursache einer beginnenden Zerstörung sein. Nur ein Restaurator mit qualifizierter Ausbildung wird in der Lage sein, diese verantwortungsvolle Aufgabe zu erfüllen. Der Restaurator muß befähigt sein, in einer methodisch-wissenschaftlichen Auseinandersetzung alle historischen, stilistischen, ikonografischen sowie technologischen und materiellen Dimensionen von Kunstwerken bzw. kulturhistorischen Objekten zu verstehen, auf dieser Grundlage Konzepte zur Konservierung oder Restaurierung zu erarbeiten und zu begründen sowie diese verantwortlich durchzuführen. Die Befähigung wird durch eine nach wissenschaftlich-methodischen und künstlerisch-technischen Grundsätzen ausgerichtete, praxisorientierte Ausbildung an der Fachhochschule erreicht. Eine solche Ausbildung wurde im Wintersemester 1986/87 an der Fachhochschule Köln aufgenommen. Ziel des Studiums ist die Entwicklung der Fähigkeit, die Probleme auf dem Gebiet der Restaurierung und Konservierung in ihren fachlichen und fachübergreifenden Zusammenhängen nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten zu analysieren und die notwendigen praktischen Maßnahmen zur Erhaltung des Kunst- und Kulturgutes zu planen und durchzuführen. Die Ausbildung der Fähigkeit zum Dialog mit anderen Disziplinen ist hierfür eine wichtige Voraussetzung. Das umfassende Lehrangebot vermittelt die technologischen Kenntnisse, die naturwissenschaftlichen Grundlagen und Zusammenhänge, Kunst- und Kulturgeschichte sowie künstlerische und manuelle Fertigkeiten, um die erforderlichen Maßnahmen an Kunstwerken und kulturhistorischen Objekten fachgerecht durchzuführen. Das Studium im Studiengang Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgut an der Fachhochschule Köln umfaßt acht Semester (vier Jahre) und schließt mit der Prüfung zum Diplom-Restaurator ab. (in dieser Information wird mit dem Wort „Restaurator” grundsätzlich die Bedeutung „Restaurator/Restauratorin” verbunden; in entsprechender Weise gilt dies auch für „Student”, „Studienbewerber” usw.)

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Fachhochschule Köln, Fachbereich Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgut
Studienrichtung Restaurierung und Konservierung von Gemälden und Skulpturen


Die Studienrichtung Gemälde/Skulptur im Studiengang Restaurierung und Konservierung von Kunst- und Kulturgut befaßt sich in Theorie und Praxis mit der Konservierung und Restaurierung von Gemälden und Skulpturen des Mittelalters bis zur Gegenwart. In den Vorlesungen werden die grundsätzlichen Fragen der Gemälde- und Skulpturenkunde, die Trägermaterialien (Holz, Leinwand, Metall) sowie die Fassungen bzw. Bildschichten und deren Überzüge behandelt. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Darstellung der historischen Bedingtheiten von Materialien und Techniken. Inhalt weiterer Vorlesungen sind die verschiedenen Konservierungs- und Restaurierungstechniken, auch hier ist die Rückschau auf historische Methoden ein wichtiger Bestandteil. In den praktischen Übungen und Seminaren werden Kunstwerke nach technologischen Kritierien untersucht, Schäden erforscht und dokumentiert. Vorübungen am Dummy zu unterschiedlichen Schadensphänomenen ermöglichen das Einarbeiten in Konservierungs- und Restaurierungstechniken, die dann am originalen Kunstwerk mit größtmöglichem Wissen und manueller Erfahrung eingesetzt werden können. Wichtiger Teil der Ausbildung ist die Vermittlung der Kenntnis ortsgebundener Objekte wie Altäre, Schreine, Bilderzyklen und sonstige Ausstattung von Bauten mit ihrer gesamten denkmalpflegerischen Problematik. Objektuntersuchung und Diagnose der Schäden unter Verwendung naturwissenschaftlicher Untersuchungs- und Analysemethoden werden in Vorlesungen und Seminaren sowie während Exkursionen gelehrt. Der praktische Ausbildungsteil umfaßt weiterhin Übungen zur Rekonstruktion historischer Techniken sowie ein praxisbegleitendes Methoden- und Materialienseminar. Die restauratorische Praxis wird im Praxissemester weiter vertieft. Im Hauptstudium besteht die Möglichkeit zur Anfertigung einer vertiefenden Schwerpunktarbeit. Hier kann sich das Thema aus der praktischen Arbeit am Kunstwerk entwickeln, auch übergreifende technologische Fragen können bearbeitet werden. Ziel der Ausbildung ist es, die Studierenden umfassend auf die vielfältigen Fragestellungen des Restauratorenberufes vorzubereiten. Die komplexen Probleme der Erhaltung und Restaurierung von Kunstwerken können nur mit einer fundierten Kenntnis von Material und Funktion des Objektes sowie von Techniken und Materialien zur Konservierung und Restaurierung erarbeitet werden. Die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und die Vorbereitung auf den Dialog mit der Natur- und Kunstwissenschaft sind von großer Bedeutung.


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